Beschreibung
Weißrussland und die Ukraine gelten als zweisprachig. Millionen von Menschen in beiden Ländern sprechen aber oft weder Weißrussisch bzw. Ukrainisch noch Russisch in Reinform. Vielmehr praktizieren sie eine gemischte weißrussisch-russische bzw. ukrainisch-russische Rede. Diese Mischungen aus genetisch eng verwandten Sprachen werden in Weißrussland Trasjanka und in der Ukraine Suržyk genannt. Der bekannte ukrainische Schriftsteller Jurij Andruchovy? hat das Phänomen in seiner Heimat als Blutschandekind des Bilingualismus angesprochen, also eine Metapher des Inzests kreiert. Darin klingt die verbreitete negative Bewertung der Sprachmischung an. Ihr ist der Band gewidmet. Er umfasst Beiträge von Autoren aus Weißrussland und der Ukraine sowie aus sieben anderen Ländern.
Autorenportrait
Gerd Hentschel ist Professor für slavistische Sprachwissenschaft an der Universität Oldenburg.
Oleksandr Taranenko ist Professor am Institut für Sprachwissenschaft der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften.
Sjarhej Zaprudski ist Dozent am Lehrstuhl für die Geschichte des Weißrussischen an der Weißrussischen Staatsuniversität Minsk.