Beschreibung
Diese Studie beleuchtet einen wichtigen Teil der frühneuzeitlichen Rechtswirklichkeit, nämlich die Praxis um Schand- und Ehrenstrafen. Von der Autorin werden sowohl Ehre in ihrer sozialen Gewichtung wie auch öffentliche Strafe in ihrer Auswirkung auf die Rechtsstellung der Betroffenen thematisiert. Am Beispiel der städtischen Gesellschaft Münchens wird zum ersten Mal anhand kommunaler und landesherrlicher Überlieferung eine Darstellung gewagt, die im Spannungsfeld zwischen Kriminalitätsforschung und Alltagsgeschichte einprägsame Beispiele vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Ehrvorstellungen vorstellt. Behandelt werden u.a. die Fragen: Was bedeuteten die Schand- und Ehrenstrafen in dieser Zeit zwischen Spätmittelalter und Aufklärung? Was stellten sie dar und welche Unterschiede gab es zwischen den beiden Strafarten?
Autorenportrait
Die Autorin: Satu Lidman wurde 1973 in Helsinki geboren. Sie studierte Geschichte und Pädagogik an der finnischen Universität Joensuu. Ihr Forschungsinteresse liegt in der historischen Kriminalität mit Schwerpunkt Frühe Neuzeit und Kultur- sowie Rechtsgeschichte.
Rezension
«Künftige Forschungen aus der Rechts-, Sozial-, Alltags- und Landesgeschichte über Schand- und Ehrenstrafen der Frühen Neuzeit können an der Arbeit Lidmans nicht vorbeigehen.» (Hannes Ludyga, forum historiae iuri's)
Inhalt
: Schand- und Ehrenstrafen – Ehrverlust und Ehrminderung – Abschreckung und Erniedrigung – Öffentliche Strafe im 16. Jahrhundert – Städtische Strafpraxis Münchens – Landesherrliche Disziplinierung im Herzogtum Bayern – Historische Kriminalitätsforschung in der Vormoderne.