Beschreibung
Die heutige familienrechtliche und kindesfreundliche Sichtweise der Adoption ist keineswegs naturgegeben, sondern erst das Ergebnis einer Synthese aus historischer Entwicklung und aktuellem Familienverständnis. Dabei bildet das Familienverständnis einer Gesellschaft stets den Spiegel ihrer philosophischen Vorstellungen und ihres daraus resultierenden Menschenbildes. Den Funktionswandel der Adoption vor Augen, von einem zunächst erbrechtlichen hin zu einem familienrechtlichen Institut, untersucht die Autorin die Frage, inwieweit das römische Adoptionsrecht, das über Jahrhunderte in der europäischen Rechtstradition nachwirkte, die naturrechtlichen Privatrechtskodifikationen, insbesondere das preußische Allgemeine Landrecht und den französischen Code civil, beeinflusst hat.