Beschreibung
In diesem Sammelband finden sich Beiträge, die aus unterschiedlichen Perspektiven einen funktionalen Sprachbeschreibungs- und -vermittlungsansatz diskutieren. So werden im ersten Teil an Beispielen der deutschen und russischen Sprache theoretische Fragen des feldergrammatischen Konzepts behandelt. Ausgewählte grammatische Themen, Einzelfelder und Textsorten stehen im Mittelpunkt des zweiten Teils, wobei die Blickrichtung komplementär ist. Es werden grammatische Einzelerscheinungen strukturell-formal und semantisch-pragmatisch beschrieben, zugleich wird ihrem Vorkommen in Textsorten und ihren textuellen Leistungen nachgespürt. Textsorten bilden aber auch den Untersuchungsausgangspunkt, um charakteristische Textfunktionen wie Sprachhandlungen und entsprechende Verbalisierungsmuster deutlich zu machen. Den Möglichkeiten des feldergrammatischen Ansatzes als Konzeptbaustein für einen handlungs- und lernerorientierten Fremdsprachenunterricht widmen sich die Beiträge des dritten Teils.
Autorenportrait
Die Herausgeber: Joachim Buscha (em.) lehrte und forschte an den Universitäten Leipzig und Dortmund im Bereich germanistische Sprachwissenschaft und Deutsch als Fremdsprache (DaF). Sein zentrales Arbeitsgebiet war und ist die Grammatik, dabei grammatische Einzelphänomene ebenso wie die Grammatikographie und Didaktische Grammatik. Zusammen mit Gerhard Helbig schrieb er die
, ein Standardwerk zur deutschen Grammatik.
Renate Freudenberg-Findeisen lehrt und forscht an der Universität Trier im Bereich Deutsch als Fremdsprache (DaF). Ihre Arbeitsgebiete sind Sprachdidaktik, funktionale Sprachbeschreibung, Textlinguistik und netzgestütztes Fremdsprachenlernen.
Inhalt
: Joachim Buscha/Renate Freudenberg-Findeisen: Zur Einführung: Feldergrammatik in der Diskussion – Aleksandr V. Bondarko: Funktional-semantische Felder – Wolfgang Gladrow: Feldergrammatik und Sprachvergleich – Tatiana Parmenova: Semantische Strukturen mit hypothetischer Bedeutung: Versuch einer Typologie – Wolf-Dieter Krause: Zur feldhaften Beschreibung sprachlicher Mittel von Sprachhandlungstypen (unter Einbeziehung kontrastiver Gesichtspunkte) – Renate Belentschikow: Impersonalität und ihre Widerspiegelung in ein- und zweisprachigen Allgemeinwörterbüchern des Russischen – Sabine Wilmes: Zur Gretchenfrage der Funktionalen Pragmatik. Ein Versuch der Einordnung der Modalverben in die Feldertheorie – Mathilde Hennig: Zur Anwendung der Feldergrammatik auf die gesprochene Sprache am Beispiel des Feldes der Temporalität – Eva Breindl: Additive Konjunktoren und Adverbien im Deutschen – Maria Thurmair: «Ihre katzengrünen Augen blickten auf das mit edlem Buchholz getäfelte Parkett». Zur Textsortenspezifik von Attributen – Karin Vilar Sánchez: Der Ausdruck der Nachzeitigkeit in verschiedenen Textsorten. Eine Untersuchung im Rahmen der Mikrofunktionsanalyse – Margot Heinemann: Auffordernde Textsorten – Hana Bergerová: Phraseologismen im Lichte funktional-semantischer Felder – Karl-Ernst Sommerfeldt: Die Rolle bestimmter Wortfelder in Trauerbekundungen - eine diachrone Analyse – Carlos Hernández Lara: Felderbasierte Grammatikansätze in der Sprachvermittlung – Ludmilla Grišaeva: Interaktionsgrammatik und Fremdsprachendidaktik: Fremdsprachenerwerb als Akkulturation – Lutz Götze: Zeit- und Raumbewusstsein in den Kulturen. (Vor)Überlegungen zu einer kulturkontrastiven Grammatik – Ole Lauridsen: Feldergrammatik aus lerntheoretischer Perspektive.