Beschreibung
Anhand konkreter Beispiele wird gezeigt, wie der nationalsozialistische Staat von 1933 bis 1945 bereits Kinder und Jugendliche in seinem Sinn über die Jugendliteratur, insbesondere durch Bühnenwerke, Zeitschriften, Schulbücher, Kinder- und Jugendbücher sowie Liedertexte, erfolgreich politisch verführte. Ein besonderes Augenmerk gilt der verhängnisvollen Rolle der NS-Liedertexte, dem vielleicht effektivsten Indoktrinations-Instrument des Dritten Reiches, mit dem es seine junge Generation zu gläubigen Nazis erzog: Es benutzte und missbrauchte deren Begeisterungsfähigkeit und Idealismus. Die Autorin, die – 1928 geboren – selbst in ihrer Kindheit und Jugend jene NS-Indoktrination über alle Kanäle der Jugendliteratur erlebt hat, bringt ihre diesbezüglichen Erfahrungen als Zeitzeugin mit ein.
Autorenportrait
Die Autorin: Gudrun Wilcke, geboren 1928 in Wichstadtl (Ostböhmen); von 1948 bis 1951 Studium an der Pädagogischen Hochschule in Weilburg an der Lahn; bis 1989 im Schuldienst tätig, davon mehr als 12 Jahre in Chile, Venezuela und Kolumbien; seit 1958 unter ihrem Mädchennamen Gudrun Pausewang schriftstellerisch tätig, dies überwiegend auf dem Gebiet der Jugendliteratur; bisher über 80 Titel veröffentlicht; 1998 Promotion an der Universität in Frankfurt am Main.