Beschreibung
Am Beginn des 20. Jahrhunderts, geteilt in fast zwei Jahrzehnte Habsburgerreich und zwei Jahrzehnte der jungen Ersten Republik, war im sozialmedizinischen Bereich in Wien ein bedeutender und vielgestaltiger Aufbruch zu beobachten. Bewusstseinsbildung für die Zusammenhänge von Armut, Not, Hunger und dem Entstehen von Krankheiten ermöglichten die Schaffung verschiedenartiger sozialmedizinischer Einrichtungen. Die Aufarbeitung dieser Thematik führte zur Anerkennung der Sozialmedizin als eigenständigem Fachgebiet. Die individuelle Wohltätigkeit in ihren vielfältigen Spielarten und das private Mäzenatentum waren nach dem Ende des Ersten Weltkrieges als Folge von Not, Verarmung und der veränderten sozialpolitischen Situation kaum mehr möglich. An deren Stelle traten städtische und staatliche Fürsorgeeinrichtungen.
Autorenportrait
Der Autor: Louis Obrowsky, geboren 1927 in Wien; Medizinstudium an der Universität Wien, abgeschlossen mit der Promotion zum Doktor der gesamten Heilkunde 1951; danach Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin und anschließend zum Facharzt für Innere Medizin; Spitalstätigkeit von 1951 bis 1990, parallel dazu seit 1964 Ordination als Internist, weiterhin in Privatpraxis ausgeübt; Studium der Geschichte an der Universität Wien, abgeschlossen mit der Promotion zum Doktor der Philosophie.