Beschreibung
Wie ist die rätselhafte grammatische Kategorie Genus entstanden? Welche Funktion hat sie oder ist sie eigentlich überflüssig? Wird die Genusinformation im Gehirn gespeichert und, wenn ja, wie? Aber vor allem: Woher weiß der Mensch, welche Genusart einem bestimmten Nomen zuzuordnen ist? Ist diese Fähigkeit angeboren oder erworben? Ist das Ergebnis auch bei neuen Wörtern vorhersagbar oder zufällig? Am Beispiel des Deutschen wird zunächst theoretisch erörtert, welche Regeln der Genuszuordnung zugrunde liegen könnten. Daraus resultiert ein Modell, wie der Mensch bei der Genuszuordnung im Deutschen vorgeht; diese Ergebnisse werden sodann einer praktischen Überprüfung unterworfen: Haben die 100 Testpersonen die Regeln wie in dem Modell vorausgesehen angewandt? Ist die Genuszuordnung enträtselt?
Autorenportrait
Der Autor: Rudolf-Josef Fischer, geboren 1944; 1963-1970 Studium der Mathematik, Physik und Logik; 1979 Promotion an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster; 1984 Habilitation, seitdem Privatdozent mit der Venia Legendi für Medizinische Informatik und Biomathematik; 1995-2000 Studium der Allgemeinen Sprachwissenschaft, Niederländischen Philologie und Europäischen Ethnologie; 2004 Promotion an der Philosophischen Fakultät der Universität Münster; dort tätig als Lehrbeauftragter am Institut für Allgemeine Sprachwissenschaft.