Beschreibung
Felix Jacoby (1876-1959) war als Herausgeber der Fragmente der griechischen Historiker einer der bedeutendsten Klassischen Philologen des 20. Jahrhunderts. Seine Laufbahn führte ihn früh an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der er von 1906 bis 1935 treu blieb. Im ersten Teil der Arbeit wird Jacobys Rolle als Wissenschaftler, Kollege und akademischer Lehrer an der Christiana Albertina sowie seine Stellung in der Theoriediskussion seines Faches behandelt. Der zweite Teil befasst sich mit der von den Nationalsozialisten erzwungenen Aufgabe seiner Professur in Kiel, seiner Emigration nach Oxford und den Bemühungen der CAU um «Wiedergutmachung» nach 1945. Die Arbeit zeigt Jacoby als einen ungemein produktiven Wissenschaftler sowie als Teil eines «Aderlasses» nach 1933, von dem sich die deutschen Universitäten nie wieder erholten. Er erscheint zugleich auch als typischer Vertreter einer konservativen Gelehrtengeneration, die zwar ein starkes wissenschaftliches, nicht jedoch politisches Engagement auszeichnete.
Autorenportrait
Die Autorin: Annegret Wittram, geboren 1967 in Göttingen, studierte Klassische Archäologie, Geschichte und Französisch an den Universitäten Göttingen, Bonn, Bordeaux und Kiel. Nach dem 1. Staatsexamen (1994) und der Magisterprüfung (1995), die sie mit einer Arbeit über Jean Jaurès abschloss, wandte sie sich der Geschichte der Universität Kiel und dem Klassischen Philologen Felix Jacoby zu. Die Arbeit über Felix Jacoby wurde nach Abschluss des 2. Staatsexamens (1999) im Jahre 2002 vollendet.