Beschreibung
Diese Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Wissenschaftspreis des Vereins der Freunde der Vasa am Vasa-Museum in Stockholm.
Im Zentrum der Arbeit steht die identitäre Funktion und Wirkmächtigkeit des Gotizismus als historisch-politischer Mythos im schwedischen Reich der Frühen Neuzeit. Die Untersuchung der historiographischen Produktion (u.a. J. Magnus, Bureus, Messenius, Stiernhielm, Rudbeck d. Ä., Dalin) auf identitätsstiftende Parameter weist auf die enge Verbindung mit den jeweiligen politischen Gegebenheiten hin. Die Rezeption des Gotenmythos in der politischen Praxis lässt sich in der Panegyrik, der Diplomatie, in propagandistischen Schriften, Zeremonien und in der Adelskultur finden. Die kommunikative Einbettung des Gotizismus in die politische Kultur des schwedischen Reiches ist entscheidend für die Mythomotorik, die sich auch nach dem Verlust der Vormachtstellung Schwedens 1721 aufzeigen lässt.
Autorenportrait
Die Autorin: Inken Schmidt-Voges, geboren 1973, studierte von 1992 bis 1998 Mittlere und Neuere Geschichte, Soziologie und Kunstgeschichte in Gießen und Kiel. 1999 Magisterarbeit zur politischen Kultur der alten Eidgenossenschaft; 1998/99 Tätigkeit an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg; 1999 bis 2002 DFG-Stipendiatin des Kieler Graduiertenkollegs Imaginatio borealis, Forschungsaufenthalt in Schweden 2000, Promotion 2003. Die Autorin lebt in Bremen und arbeitet zur politikkulturellen Geschichte der schwedischen Provinzen im Alten Reich.