Die Beiträge dieses Sammelbandes befassen sich mit der Moderne und Avantgarde in den slawischsprachigen Ländern. Aus den Analysen von herausragenden Werken der Literatur, des Films und der Fotografie aus Russland, Polen, Tschechien, der Slowakei und Kroatien entsteht ein Bild der Kultur des 20. Jahrhunderts in diesem Raum. Der Zusammenhang der Beiträge und damit die Schlüssigkeit dieses Bildes ergibt sich durch die komparatistische und die historisch vergleichende Perspektive der Fragestellungen. Ausgangspunkt auch für weitreichende kulturelle Schlussfolgerungen ist die Sinnstruktur des einzelnen Kunstwerks. Mit ihr stellt das Kunstwerk die Kultur seiner Zeit maßgeblich her; mit ihr macht es Epoche, indem sie das Erleben und Denken der Menschen verändert.

Der Herausgeber: Matthias Freise wurde 1957 in Hannover geboren. Nach dem Studium der Slavistik und Philosophie an der Universität Hamburg und der dortigen Promotion war er Assistent an der Universität Oldenburg. Der Tätigkeit als Fachkoordinator Literaturwissenschaft am GWZO in Leipzig folgten Rufe auf den Lehrstuhl für Slavische Kultur- und Literaturwissenschaft der Universität Salzburg und auf die Professur für Slavische Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen.

: Matthias Freise: Vorwort – Dietger Langer: Der Wawel als Polens Kultstätte in St. Wyspia?skis Drama «Akropolis» – Christine Gölz: «Vom nie zu Ende geschriebenen Buch» - Achmatovas Autobiographische Prosa – Christiane Hauschild: Poetik des Dialogs: Transgressive Intertextualität in Marina Cvetaevas Märchenpoem «Car‘-Devica» – Stephan Kuepper: Wie man’s sieht. Wahrnehmungskonflikte in der russischen Avantgarde (A. Rod?enko) – Ljiljana Šari?: Der poetische Sprachgebrauch bei Ujevi? im Vergleich mit der europäischen Avantgarde – Ellen Elias-Bursa?: The Deaths of Augustin Ujevi?: the demise of the persona and the poet – Peter Zajac: Vladimír Holan und die Spätmoderne. Der Syllogismus als rhetorische Figur – Ute Raßloff: Poetik der coolness II. Junge slowakische Prosa nach 1989 – Matthias Freise: Die Sonne der Avantgarde, diachron und synchron: Eine strukturale Hermeneutik von Gedichten Chlebnikovs und Poli? Kamovs – Ulrike Katja Freise: Die Avantgarde - eine Epoche mythischen Erlebens. Ein kulturphilosophischer Ansatz. Dziga Vertovs «?elovek s kinoapparatom» und Krzysztof Kie?lowskis «Z miasta ?odzi».