Beschreibung
Die Arbeit setzt sich inhaltlich mit der Zeit nach der Shoah auseinander. Anhand einer exemplarischen Auswahl von Jugendbüchern wird untersucht, wie junge Menschen und Kinder entweder als Überlebende oder Vertreter der Zweiten / Dritten Generation ihr Leben (neu) ordnen, ihre jüdische Identität akzeptieren und begreifen. In den Analysen von acht Kinder- und Jugendbüchern unter Betonung der Jüdischen Identität wird deutlich, wie diese sich bei den Protagonisten auf verschiedene Weise entwickelt, wobei die entweder selbst erlebte Vergangenheit der Shoah oder das Bewußtsein der Ermordung von Familienmitgliedern den Hintergrund bilden. Die besonderen Schwierigkeiten und Chancen im Umgang mit jüdisch-israelischer Kinderliteratur nach der Shoah werden sichtbar und mit grundlegenden Aspekten heutiger Diskussion verknüpft: Kinder- und Jugendbücher stellen im allgemeinen bestimmte Weltbilder, Beziehungsmuster und Handlungsstrukturen vor. Sie zeigen offen und hintergründig an, wie die Gesellschaft mit einem Problem umgeht.
Autorenportrait
Die Autorin: Birgitt Kokemüller, geboren 1969 in Heidelberg. 1989 Studium an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg der Fächer Deutsch, Katholische Theologie und Bildende Kunst für das Lehramt an Realschulen. Erstes Staatsexamen 1994, Zweites Staatsexamen 1996. 1996-1998 Tätigkeit als Lehrerin. Anfertigung der Dissertation zwischen 1998 und 2001.