Beschreibung
Die Arbeit analysiert die Verhandlungen zur Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) von 1951-54. Die EPG wurde von Frankreich initiiert, um die Ratifikation des Vertrages der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft in der Nationalversammlung zu erleichtern. Sie war jedoch diesem Zweck nicht dienlich. Gefragt wird nach den Ursachen des Scheiterns. Die Arbeit nähert sich dem Thema unter einem multilateralen Gesichtspunkt und bedient sich dabei der historisch-empirischen Methode. Ausgewertet wurden relevantes, größtenteils nicht publiziertes französisches und deutsches Quellenmaterial sowie Dokumente des Archivs Jean Monnet in Lausanne. Die Untersuchung kommt zu folgendem Ergebnis: Die französische Regierung war nicht in der Lage, die EPG zustande zu bringen, da diese in naher Zukunft zu einer Föderation führen würde, in deren Rahmen die Union Française aufgelöst werden konnte. Die europäische Integration wurde gestoppt, bevor die beschränkte Zielsetzung der Kontrolle über die Deutschen zu der wirklich «europäischen» Zielsetzung der «Dritten Kraft» ausgeweitet werden konnte.
Autorenportrait
Der Autor: Seung-Ryeol Kim wurde 1965 in Seoul/Süd-Korea geboren. Er studierte Rechtswissenschaft und europäische Geschichte an der Korea-Universität in Seoul von 1983-1992. 1994-1999 promovierte er im Fach mittlere und neuere Geschichte an der Universität zu Köln.
Inhalt
Aus dem Inhalt: Die französisch-italienische Initiative zu einer politischen Einigung und der niederländische Vorstoß zu einer wirtschaftlichen Einigung – Die «Vocation mondiale» Frankreichs als Hindernis auf dem Weg zu einer politischen Integration – Ein zufälliger «Schulterschluß» zwischen Frankreich und den Beneluxstaaten – Die letzten Rettungsaktionen und das Scheitern des EPG-Projekts.