Beschreibung
Drei Gründe führten zur Veranstaltung der internationalen Fachtagung Keltologie vor und während des Nationalsozialismus: Tendenziöse Darstellung der Keltologie in den Medien und real vorhandene historische Verstrickungen zwischen Keltologie und Politik, Verwendung keltologischen (Nicht-)Wissens in Esoterik, Mode und Musik sowie die bundesweite Entinstitutionalisierung des Faches im Zuge politisch verordneter Sparmaßnahmen. Archivmaterialien wurden zur Darstellung der Entwicklung der Berliner Keltologie und ihrer Verbindungen zu anderen Wissenschaftsgebieten, Publizistik und Politik ausgewertet. Fazit: Die Berliner Keltologen bis 1945 sowie die Bonner Thurneysen und Weisgerber stellten u.a. in Organisationen wie der DIG, DGKS und dem Ahnenerbe ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten in den Dienst deutscher Politik.
Autorenportrait
Die Herausgeber: Sabine Heinz, geb. in Berlin-Ost, Studium der Slawistik, Anglistik und Keltologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach einem Forschungsstudium promovierte sie hier 1991 auf dem Gebiet Keltologie/Übersetzungswissenschaft. Stipendien führen sie nach Freiburg i.Br. und mit einem eigenen, vom DAAD finanzierten Projekt an die Universität von Wales (Übersetzungswissenschaft, Lexikographie). Sie unterrichtet an einer walisischsprachigen Gesamtschule, bevor sie an die Berliner Humboldt-Universität zurückkehrt und 1995 als wissenschaftliche Mitarbeiterin die kommissarische Leitung der Keltologie übernimmt.
Karsten Braun wurde 1970 in Berlin geboren. Er studiert derzeit an der Humboldt-Universität Berlin Keltologie mit der Kombination Anglistik/Amerikanistik und Geschichte. Er war mehrmals in Irland und hat u.a. ein Jahr am University College Cork studiert sowie in den Gaeltachtaí Conamara und Cork Irisch gelernt.