Beschreibung
In narrativ-diskursiven Interviews werden Menschen, die die DDR bewußt erlebt haben und jetzt in den neuen Bundesländern leben, nach ihren sprachlich-kommunikativen Erfahrungen und Bewertungen damals und heute – im Sinne der Foucaultschen Ordnung des Diskurses – befragt. Es zeigt sich, daß sowohl die Inhalte der Interviews als auch die Darstellungs- und Deutungsweisen der Interviewten etwas über deren Verhältnis zur politischen Vergangenheit und Gegenwart ausdrücken.
Der Band enthält 22 (behutsam gekürzte) Interviews aus den Jahren 1994 bis 1996. Während die Interviewtexte in einer «Lesetranskription» vorgestellt werden, liegt den Analysen eine feinere Transkription zugrunde. Den Interviews sind zwei Aufsätze vorangestellt: ein Projektbericht von Fix, der auf die Ethnostrategien der Interviewten eingeht, sowie eine quantitative oberflächen- und tiefenstrukturelle Analyse der in den Interviews verwendeten Referenzmittel von Barth.
Autorenportrait
Die Autorinnen: Ulla Fix, geb. 1942, Studium der Germanistik, Anglistik, Pädagogik von 1963-1968 in Leipzig, Promotion 1971, Habilitation 1988, Wiss. Assistentin, Oberassistentin und Dozentin in Leipzig. Lektorentätigkeit in Bagdad und Helsinki, Habilitationsstipendium in Halle bei Gotthard Lerchner. Seit 1992 Professorin für deutsche Sprache der Gegenwart an der Universität Leipzig.
Dagmar Barth, geb. 1971, Studium der Anglistik, Germanistik und Allgemeinen Sprachwissenschaft in Leipzig, Magisterabschluß 1995, Mitarbeiterin an Projekten an der Universität Leipzig und an der Katholischen Universität Brüssel, Lehrauftrag in Paderborn, Promotionsstipendium und Projektmitarbeiterin in Konstanz. Seit 2000 Mitarbeiterin am Germanistischen Institut der Universität Halle.
Inhalt
Aus dem Inhalt: Berichte und Erzählungen über Sprache und Sprachgebrauch in der DDR in der Zeit der «Wende» und in den neuen Bundesländern – Beschreibung von individuellen Lebens- und Kommunikationssituationen – Darstellung eigener Erlebnisse mit Sprache und Kommunikation früher und heute – Wiedergabe von Bewertungen und Empfindungen angesichts der als politisch empfundenen sprachlich-kommunikativen Verhältnisse – Analyse der Selbstdarstellung und der Deutungs- und Argumentationsstrategien bei der Darstellung der eigenen Situation.