Beschreibung
Mit seinem Abschiedswerk, der Zeitschrift Adrastea, zeigt Herder in einer großen Synthese noch einmal den Universalismus der Aufklärung, bereichert durch die Erfahrungen der Französischen Revolution. Diese neue textkritische und kommentierte Auswahl-Edition erschließt ein zu Unrecht häufig übersehenes, weitgehend unbekanntes Textmassiv. In den zehn von ihm selbst verfaßten und herausgegebenen Stücken der Adrastea (1801 -1803) und zwei weiteren Stücken aus dem Nachlaß wollte Herder das soeben vergangene 18. Jahrhundert in allen seinen geschichtlichen, politischen, kulturgeschichtlichen und literarischen Erscheinungen Revue passieren lassen, um für das neue Jahrhundert daraus die Lehren zu ziehen. Dabei verwandte er den alle Wissenschaften umgreifenden Literaturbegriff der Aufklärung und wählte eine gesamteuropäische Betrachtungsweise, die, der Geschichte folgend, den Weg der Aufklärung von England über Frankreich nach Deutschland nachzeichnet und vielfach komparatistische Methoden vorwegnimmt. Der Kommentar, interdisziplinär angelegt, verfolgt die Vielfalt und Verflochtenheit von Herders Themen und Problemen zurück bis zu ihren Ursprüngen im frühen Werk. So wird der Leser in die Lage versetzt, Herders 'letzte Worte' mit seinen Anfängen zu vergleichen.
Autorenportrait
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