Beschreibung
Die bakteriologische Revolution in der Medizin führte um 1900 zur Medikalisierung der Grenzkontrollen an den Immigrationsstationen der USA. Die Körper der Einwanderer - die 'Invading Bodies' - wurden klassifiziert und bewertet: Waren sie gesund und fähig, ihren Lebensunterhalt zu verdienen? Diese Kontrollen, so zeigt Barbara Lüthi in ihrer Studie, dienten einerseits der Abwehr bestimmter Personengruppen, zugleich aber auch der Auswahl eugenisch wünschenswerter und 'produktiver' Körper. Dabei spielte auch die 'rassische' Einordnung eine Rolle: Die Kategorisierungen der Ärzte bieten interessante Einblicke in das rassistische Denken der damaligen Medizin.
Autorenportrait
Barbara Lüthi, PD Dr. phil., ist Historikerin am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) der Universität Leipzig.