Beschreibung
- Der christliche Glaube und die ethischen KonsequenzenKein Reformator hat die Auseinandersetzung und das Gespräch mit Außenseitern der Reformation wie Täufern und Spiritualisten so eifrig gesucht wie Martin Bucer. Deren Tendenz zur Absonderung und deren skeptische bis ablehnende Haltung gegenüber der weltlichen Obrigkeit widersprachen diametral seiner Vorstellung einer die ganze Gesellschaft umfassenden Reformation unter bewußter Zuhilfenahme obrigkeitlicher Maßnahmen. Dennoch teilte er mit diesen Kritikern einer Volkskirche die zentrale Überzeugung, daß der christliche Glaube ethische Konsequenzen mit sich bringen müsse. Deshalb maß er dem Gespräch mit Gegnern wie Pilgram Marpeck und Caspar Schwenckfeld, aber auch mit vielen weiteren, weniger prominenten Täufern und Spiritualisten große Bedeutung zu, wie die vierzehn in diesem Band versammelten Schriften dokumentieren.
Autorenportrait
Martin Bucer, deutscher Reformator, geb. 11.11.1491 Schlettstadt, Elsass; gest. 28.2.1551 Cambridge; Theologie, Kirchenmann und Politiker, zählt zu den wirksamsten Persönlichkeiten der deutschen Kirchengeschichte: Er hat den gesamten reformierten Protestantismus geprägt und für verschiedene deutsche Territorien und Reichsstädte Kirchenordnungen entworfen. Grundlegende Beiträge leistete er ferner zum Verhältnis von Staat und Kirche und legte während seiner Zeit in Cambridge die Grundlage für das englische Staatskirchentum.
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