Beschreibung
Die 'Loci communes rerum theologicarum' aus dem Jahr 1521 stellen die erste Dogmatik der evangelischen Kirche dar. Sie wurden in den Jahren 1535, 1543 und 1559 neu überarbeitet und prägten die lutherische Bekenntnisentwicklung. Die Loci waren ursprünglich Lateinisch verfasst; 1538 erschien eine deutsche Fassung von Justus Jonas und 1553 eine von Melanchthon selbst. Die letzte Ausgabe der Loci erschien 1559, kurz vor Melanchthons Tod. HorstGeorg Pöhlmann bietet in der vorliegenden Ausgabe den lateinischen Text, dessen deutsche Übersetzung sowie kommentierende Anmerkungen.
Autorenportrait
Melanchthon, Philipp, eigentlich P. Schwarzerd, deutscher Reformator, geb. 16.2.1497 Bretten, Baden; gest. 19.4.1560 Wittenberg; Humanist, bedeutendster Mitarbeiter Martin Luthers; 1518 Professor für griechische Sprache in Wittenberg; schloss sich hier bald an Luther an und verfasste 1520/21 die "Loci communes" ("Hauptpunkte"), eine erste Zusammenfassung von Luthers Rechtfertigungslehre. Melanchthon war an mehreren Religionsgesprächen beteiligt (1519 Leipzig, 1529 Marburg, 1540 Worms, 1541 Regensburg, 1557 Worms). 1530 verfasste vor allem er die "Confessio Augustana" (Augsburgisches Bekenntnis) und deren Verteidigung, die Apologie. Seine Bereitschaft zu Nachgiebigkeit und zu vermittelnden Formulierungen hat der Reformation manche Wege geebnet, doch auch, besonders in der Abendmahlslehre, die Gegnerschaft strenger Lutheraner eingetragen. Wegen seiner humanistisch geprägten Universitäts- und Schulreform erhielt Melanchthon den Ehrentitel "Praeceptor Germaniae" ("Lehrmeister Deutschlands").