Beschreibung
Ausgangspunkt des Bandes ist die betonte Eigenständigkeit der Literatur von Peter Handke. Eine Art zu schreiben, die oft quer zur veröffentlichten Meinung steht und sich planvoll gegen äußere Vorgaben zur Wehr setzt. Legendär sind Handkes Auftritte vor der Gruppe 47 ebenso wie seine Theaterstücke und Bücher - von der "Publikumsbeschimpfung" über "Wunschloses Unglück" bis zur "Morawischen Nacht". Beflügelt von frühen Erfolgen vermochte sich der Autor in einer jahrzehntelang weiterentwickelten Schreibarbeit als autonomer Dichter zu etablieren. Auch die vieldiskutierten Aufsätze über Jugoslawien zeigen: Aus dem alltäglichen Schreiben und den konkreten Ausformungen der Schrift gewinnt er die dazu notwendige poetische Kraft. Ein fundierter Beitrag zur neueren deutschen Literaturwissenschaft mit zahlreichen Faksimiles aus dem Vorlass des Autors am Österreichischen Literaturarchiv und aus anderen Sammlungen.
Autorenportrait
Klaus Kastberger, geb. 1963 in Gmunden, Literaturwissenschaftler und -kritiker. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek und Privatdozent an der Universität Wien. Zahlreiche Publikationen zur deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Konzeption von Literaturausstellungen und Veranstaltungen, Herausgeber der "Wiener Ausgabe" Ödön von Horváths (erscheint ab 2009). Bücher (u.a.): Reinschrift des Lebens. Friederike Mayröckers Reise durch die Nacht (2000); Im Assessment-Center. Sprache im Zeitalter von Coaching, Controlling und Monitoring (2006); Vom Eigensinn des Schreibens. Produktionsweisen moderner österreichischer Literatur (2007).