Beschreibung
Eugen Biser ist einer der besten Nietzsche-Kenner unter den Theologen. Er arbeitet hier eine Hermeneutik der Nietzsche-Lektüre aus, zeichnet sorgfältig seinen Denkweg nach und wendet sich dann Nietzsches Christentumskritik zu. Er deckt deren Tiefendimension auf und kommt zu überraschenden Ergebnissen: Nietzsches Aussagen zum Christentum sind durchaus ambivalent, zuweilen paradox. Seine Christentumkritik schlägt an entscheidenden Stellen in eine 'Identifizierung mit dem Gegner' (Karl Jaspers) um. Biser zeigt, dass anknüpfend an den gewaltigen Gegner des Christentums und mit Sicherheit gegen dessen eigene Absicht eine Rekonstruktion, ein Neuentwurf des Christentums möglich ist. Damit leistet Biser einen äußerst originellen Beitrag zur philosophischen und theologischen Auseinandersetzung mit Nietzsche. Vor allem aber bietet er einem breiteren religiös interessierten Publikum einen hervorragenden Zugang zu Nietzsches Werk, nicht zuletzt aufgrund der guten Lesbarkeit.
Autorenportrait
Eugen Biser, geb. 1918; Dr. theol.; Dr. phil.; ab 1965 Professor für Fundamentaltheologie in Passau, Marburg, Bochum und Würzburg; von 1974 bis 1986 Professor für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie am >Guardini-Lehrstuhl< in München, seit 1987 Leiter des Seniorenstudiums in München; zahlreiche Veröffentlichungen zu Fragen der Glaubensbegründung, zur Religionsphilosophie und insbesondere zu Nietzsche.