Beschreibung
Die Gladiatorenkämpfe sind sowohl einer der markantesten als auch für uns am wenigsten verständlichen Aspekte der römischen Kultur. Schon seit der Antike wurden zahlreiche Theorien entwickelt, um eine Erklärung für die blutigen Spektakel zu finden: Dienten die a¿¿Spiele¿ als Opfer für die Götter oder für die Seelen der Toten, als Initiationsritual, um junge Römer in die Schrecken des Krieges einzuführen oder als Kompensation für die Kriege, nachdem das römische Volk in den ersten zwei Jahrhunderten n.Chr. nicht mehr direkt in militärische Auseinandersetzungen verwickelt war? Diese Theorien reichen jedoch alleine nicht aus, um die zentrale Bedeutung zu erklären, die die a¿¿Spiele¿ im Leben der Römer einnahmen. Untersucht wird die Rolle dieser Veranstaltungen organisierten Tötens für den Wettbewerb innerhalb der politischen Elite, als öffentliche Demonstration der Macht eines Einzelnen gegenüber dem römischen Volk oder der Macht Roms gegenüber anderen Völkern. Der Kampf der Gladiatoren mit wilden Bestien erweist sich schließlich als Sinnbild des Konfliktes zwischen Zivilisation und Barbarei. Die englische Originalausgabe wurde mit dem ''Routledge Ancient History Prize'' geehrt.
Autorenportrait
Thomas Wiedemann, Prof. Dr. (1950 - 2001), Studium in London und Oxford, Lehrtätigkeit in London und Bristol, 1999/2000 Gastprofessur an der Universität Mannheim. Er lehrte Altertumswissenschaften an der Universität Nottingham und war Leiter des International Center for the History of Slavery.