Beschreibung
Gegenwärtig erleben die reichen Gesellschaften des Westens eine Wiederkehr sozialer Unsicherheit. Die vorliegende Studie sieht in der Ausbreitung prekärer Arbeitsverhältnisse eine zentrale Ursache. Auf der Basis empirischer Untersuchungen zur subjektiven Verarbeitung unsicherer Beschäftigung präsentieren die Autoren ihre inzwischen intensiv diskutierte Typologie der Prekarität erstmals in einer ausführlichen Fassung. Darüber hinaus werden Folgeuntersuchungen zu Langzeitarbeitslosen, Ein-Euro-Jobbern, Leiharbeitern und veränderten Arbeitsbeziehungen ausgewertet. Das Resümee der Autoren lautet: Prekarität ist nicht länger ein exklusives Phänomen an den Rändern der Arbeitsgesellschaft. Einem Bumerangeffekt gleich wirkt die disziplinierende Kraft unsicherer Arbeits- und Lebensverhältnisse auf integrierte Gruppen zurück. Die Folgen sind über den Arbeitsmarkt und die Unternehmen hinaus bis ins politische System hinein spürbar. Themen der Studie sind u. a.: Typische Verarbeitungsformen von Prekarität, flexible und prekäre Beschäftigung, das Desintegrationsparadox, Prekarität und Disziplinierung, Hartz-IV-Folgen, politische Verarbeitungsformen von Prekarität, Rechtspopulistische Orientierungen.
Autorenportrait
Dr. Klaus Dörre ist Professor für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. PD. Dr. Klaus Kraemer vertritt eine Professor am Institut für Soziologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Dr. Frederic Speidel ist wissenschaftlicher Referent in der Otto Brenner Stiftung, Frankfurt am Main.