Beschreibung
Diese Neufassung versteht sich als praktische Konsequenz aus der noch jungen, aber äußerst ereignisreichen Aufführungsgeschichte des Stücks. Insbesondere zwei Aspekte sind es, die neben einer Fülle von Details eine Umbewertung erfuhren. Da sind einmal die Hölderlin gegenüber so ganz unterschiedlich strukturierten und erfolgreichen Figuren: Goethe, Schiller, Hegel, Schelling und Fichte. Ihre Verhaltensweisen wurden differenzierter. Trotzdem bleibt die scharfe Zeichnung des Gegensatzes erhalten zwischen den sich durch Anpassung selbst Entfremdeten und dem jeder Anpassung sich verweigernden Hölderlin. Der Preis hierfür: Isolation und Erfolglosigkeit. Der andere größere Komplex, der die Neufassung kennzeichnet, ist das Auftreten des vierten Standes. 'Hölderlin' ist, kein Zweifel, ein Stück, das sich vor allem mit den Problemen des Überbaus auseinandersetzt. Aber erst der leibhaftige Kontrast zwischen Personen, die durch die Erfahrung die Erfahrung des Überbaus geprägt wurden, und der Realität des vierten Standes vermag die ganze Spannweite unterschiedlicher Lebens- und Vorstellungsformen aufzuzeigen.
Autorenportrait
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