Beschreibung
Wie kam Xerxes zu seiner fatalen Kriegsentscheidung? Die Frage nach den Handlungsmotiven ist für den griechischen Geschichtsschreiber Herodot grundlegend. Als interpretierender Erzähler greift er auf ein differenziertes Inventar von Beweggründen zurück und entwickelt feste Erklärungsmuster, um die Entscheidungen seiner Akteure nachvollziehbar zu machen. Susanne Froehlich analysiert die von Herodot benutzten Motive sowie ihre erzählerische Umsetzung und bezieht dabei die historischen Kontexte mit ein. Auf diese Weise wird die Arbeitsweise Herodots und seine Auseinandersetzung mit den konkurrierenden Geschichtsdeutungen, die im fünften Jahrhundert v. Chr. in Griechenland kursierten, näher beleuchtet. Die Untersuchung zeigt, daß Thukydides in seinem Werk die bei Herodot vorgegebene Entwicklung aufgreift und weiterführt, und leistet damit einen Beitrag zum besseren Verständnis der beiden großen Geschichtsschreiber.
Autorenportrait
Susanne Froehlich, geb. Pilhofer, schloss ihr Studium in Greifswald, Angers und Freiburg mit einer Arbeit zur Romanisierung in Kilikien ab. Sie promovierte 2011 in deutsch-französischer Cotutelle der Universitäten Freiburg und Strasbourg über die Handlungsmotive bei Herodot. Von 2012 bis 2017 Assistentin an der Universität Gießen, seit 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin und alleinige Vertreterin des Fachs Alte Geschichte in Greifswald. In ihrem Habilitationsprojekt befasst sich Susanne Froehlich mit Bedeutung, Kontext und Funktionen des Stadttors in der römischen Antike.
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