Beschreibung
Im Fokus des Tagungsbandes steht die Konstruktion und Inszenierung der eigenen Vergangenheit in Bezug auf die Identitätsbildung der Donauschwaben als einer durch Migration entstandenen ethnischen Gruppe. Die Ansiedlung der deutschen Kolonisten im Königreich Ungarn ging im Verlauf des 18./19. Jahrhunderts als Erfolgsgeschichte in das kollektive Bewusstsein der 'Wir-Gruppe' ein. Umso erstaunlicher ist es, dass dieses signifikante Moment in der historischen Forschung bisher nicht systematisch analysiert wurde. Die Autoren des Bandes untersuchen daher den Stellenwert des Migrationsprozesses im kollektiven Gedächtnis der Donauschwaben. Besonders gefragt wird danach, wie die Gruppengenese hier gespeichert wurde und welche Formen und Wege der (Re-)Konstruktion und Inszenierung dieses identitätsstiftenden Elements in der Geschichte aufzuzeigen sind. Entsprechend dem transdisziplinären Begriff 'Identität' erfolgt die Herangehensweise an die Fragen multidisziplinär.
Autorenportrait
Márta Fata ist apl. Professorin am Historischen Seminar der Universität Tübingen und Mitarbeiterin am Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die historische Migrationsforschung, Migrationsbeziehungen zwischen Mittel- und Ostmitteleuropa, Konfessions- und Gesellschaftsgeschichte Ungarns in der Neuzeit sowie die Geschichte und Erinnerungskultur der Donauschwaben.
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