Beschreibung
Obgleich die allgemeinen Krankenhäuser seit Ende des 18. und Beginn des 19. Jhs. zunehmend für heilbare Kranke reserviert wurden, gelang es ihnen erst im 20. Jh., das Odium einer Armenanstalt abzustreifen. Jedoch lassen sich bereits im 'langen' 19. Jh. Bemühungen beobachten, durch Angebote von besseren Zimmern, besserem Essen etc. die Krankenhäuser auch für mittelständische Patienten attraktiv zu machen. Neben dieser ökonomischen oder ständischen lassen sich auch andere Formen der Binnendifferenzierung finden: solche zu medizinischen und zu wissenschaftlichen oder Ausbildungszwecken. Zu Beginn des 20. Jhs. waren jedenfalls die Unterscheidungen von Pflegeklassen und die nach Zuständigkeiten der medizinischen Spezialgebiete in ganz Deutschland etabliert. Die vorliegende Monographie stellt diesen Differenzierungsprozess und die ihn begleitenden sozial-, kommunal- und professionspolitischen Auseinandersetzungen aus systemtheoretischer Perspektive für die allgemeinen Krankenhäuser München, Bamberg, Stuttgart, Leipzig, Hamburg und das Evangelische Krankenhaus Düsseldorf dar. Sie repräsentiert damit eine von sozialwissenschaftlicher Theorie geleitete, auf reichhaltigem Aktenmaterial beruhende Historiographie der Medizin. Mit Register.