Beschreibung
Klaus Mollenhauer war nicht nur einer der bedeutendsten Erziehungswissenschaftler der Nachkriegszeit, sondern auch ein wichtiger Impulsgeber der deutschen Studentenbewegung. Er gilt als Begründer der emanzipatorischen Pädagogik - einer gesellschaftskritischen Orientierung pädagogischer Theorie -, die landläufig in engem Zusammenhang mit der antiautoritären Erziehung der 68er gesehen wird. Mollenhauer, der ähnlich wie z.B. Jürgen Habermas nicht der 68er-Generation angehörte, sondern zur Generation der Flakhelfer, stammte aus einem reformpädagogischen Elternhaus und geriet über die Heimkampagne der späten 60er-Jahre in die Vorgeschichte der RAF-Gründung hinein. Seine Biografie ist die eines Mannes, der als Junge für das Hitlerregime in den Krieg musste, der als Universitätsprofessor Impulse für die bundesdeutschen Liberalisierungsprozesse der 60er- und 70er-Jahre setzte und der als renommierter Theoretiker der Ästhetik starb.
Autorenportrait
Dr. phil. Alex Aßmann ist nach Lehraufträgen an der Evangelischen Fachhochschule in Ludwigshafen in Allg. Pädagogik und Sozialphilosophie als Sozialpädagoge für das Mannheimer Jugendamt, hauptberuflich als Dozent für Erziehungswissenschaft tätig. Seit April 2013 Professor (Lehrstuhlvertretung) für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Pädagogisches Handeln und Professionalität an der Georg-August-Universität in Göttingen.