Beschreibung
Als Hörfilme werden Kino- und Fernsehfilme bezeichnet, die für sehbehinderte und blinde Rezipienten mit Audiodeskriptionen versehen sind. Dies sind Texte, die wie akustische Untertitel in Dialogpausen eingesprochen werden, gleichsam als Übersetzung des Visuellen in Sprachliches. Was aber geschieht, wenn visuelle Funktionen durch Sprache ersetzt werden müssen? Als Pilotstudie geht der vorliegende Band den sich aus dieser Fragestellung ergebenden medien- wie zeichentheoretischen Problemen aus unterschiedlichen Perspektiven nach. Die einzelnen Beiträge stellen dabei sprach-, literatur-, übersetzungs- und kulturwissenschaftliche Aspekte in den Mittelpunkt. Das Untersuchungsmaterial liefern Beispiele aus der Praxis: Mit Ausnahme eines Beitrags, der sich japanischen Zeichentrickfilmen zuwendet, setzen sich alle anderen Aufsätze mit dem Film Laura, mein Engel aus der Reihe Tatort auseinander. Dieser wird durch Einstellungsanalysen, visuelle Beschreibungen und die Transkription von Filmdialogen und Audiodeskription vollständig dokumentiert.