Beschreibung
Ausgehend von einer radikalen Phänomenologie des Lebens fragt dieses Buch nicht, ob das Christentum wahr oder falsch sei, sondern welche Art von Wahrheit es zu denken aufgibt und den Menschen zu ihrem Heil anbietet. Da der Mensch nicht aus der Welt hervorgeht, sondern im Leben Gottes gezeugt wird, ist er dessen "Sohn". Dieses Leben Gottes ist zugleich die Selbstoffenbarung des Lebens als Wesen Gottes, so dass der Mensch als "Lebendiger" letztlich von dieser Selbstoffenbarung her verstanden werden muss, nämlich als "Sohn" im transzendentalen "Ur-Sohn", in Christus. Eine Phänomenologie Christi Zeit genauer, wie dieser als ewiges, selbstaffektives "Wort" des "Vaters" gezeugt wird, um in seiner Ur-Ipseität als "Erst-Lebendigem" den konkreten Zugang eines jeden "Ich" zum Leben zu bilden. Diese Geburt des "Menschen" als "Sohn im Sohn kehrt nicht nur alle gegebenen Auffassungen vom Menschen als kausalem Wesen um, sondern sie enthält auch eine Ethik der Intersubjektivität und des Weltbezugs, in der Gesetz und Sorge als handlungsbestimmend den "Werken der Barmherzigkeit" weichen. Diese Ethik des neutestamentlichen "Liebesgebotes" entspricht der Ontologie des rein phänomenologischen Lebens selbst, nämlich in einer je möglichen "zweiten Geburt" das absolute Leben Gottes als nie abwesenden Grund unserer lebendigen Affektionen zu erproben und ihm zu entsprechen. "Drei französische Denker verwandeln in unseren Tagen die philosophische Landschaft: Emmanuel Lévinas, Jacques Derrida und Michel Henry." (Deutsche Tagespost) "Bewundernswert an Henrys jüngstem Werk ist die Organisation des eigenständigen Gedankengangs." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)