Beschreibung
Im abendländischen Denken hat der „Ort“ seit Aristoteles wenig zu sagen; er wird meist als Position, von einer Ordnung her behandelt, während er in der japanischen Philosophie zwar zentral, aber als eine Art von Nichts gedacht wird. Auch in diesem Buch spielt das Nichts eine Rolle, als leerer Platz, der einem bei Anderem eingeräumt wird. In dieser Konstellation, die den Ort ausmacht, ist das Dasein von sich aus (in Differenz zu Lévinas) Anderem anvertraut, darum auch zu enttäuschen, zu ersetzen. Der Ort, der das Dasein als Hiersein begründet, stellt sich quer zu dessen Zeit: die Weile am Ort hat den Charakter endlicher Ewigkeit. Das Mittel zum Dasein, der Leib, wird erörtert in der Betrachtung von Mittel und Zweck, auch mit Blick auf Kants zweiten kategorischen Imperativ. Die Analysen von Wiederholung und Wiederkehr streifen Einschlägiges von Kierkegaard und Nietzsche und lassen erkennen, wieso erst der Ort ermöglicht, dass es Wiederkehr gibt.
Autorenportrait
M. A. C. Otto (gest. 2005) ist Verlagslektorin in Freiburg i. Br. Veröffentlichungen bei Alber: Reue und Freiheit (2. Aufl. 1987), Der Anfang (1975), Überwege (1986), Der Ort (1992), Das Fest (2000).