Beschreibung
Polnisches übte im sozialistischen Alltag der DDR eine große Faszination aus. Am Beispiel der Bürger Leipzigs untersucht diese Studie das Verhältnis zum mal fernen, mal nahen Nachbarn Polen, der immer auch ein Stück Westen im Osten war und dessen Anziehungskraft von offizieller Seite deshalb stets misstrauisch beäugt wurde. Mit einem klaren Blick für den Mikrokosmos Alltag konturiert Daniel Logemann den Eigen-Sinn deutsch-polnischer Kontakte jenseits der Systemkonformität und beschreibt eine Welt zwischen polnischem Freiheitsversprechen einerseits, und Einkaufstourismus und Schleichhandel andererseits.
Autorenportrait
Daniel Logemann, geb. 1979, studierte Osteuropäische Geschichte, Polnische Literaturwissenschaft und Südosteuropastudien in Jena, Lublin und Krakau. Von 2007 bis 2010 promovierte er mit einem Stipendium der Volkswagenstiftung im internationalen Forschungsprojekt "Schleichwege. Inoffizielle Kontakte zwischen Bürgern sozialistischer Staaten 1956 1989". Für seine Dissertation erhielt er 2010 den Wissenschaftlichen Förderpreis des Botschafters der Republik Polen. Seit März 2010 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Museum des Zweiten Weltkriegs in Gdansk.