Beschreibung
Cultural Animal Studies sind ein neuer interdisziplinärer Forschungsbereich, der sich ausgehend vom angloamerikanischen Sprachraum auch in der deutschen Wissenschaftslandschaft etabliert. Dabei handelt es sich nicht nur um ein thematisches Feld sondern um ein neues theoretisches Paradigma und um einen methodischen Zugriff (animal turn). Einerseits erscheint das Tier als eine Projektionsfläche für menschliche Vorstellungen; es ist Produkt seiner Züchtungen, seiner Experimente und seiner menschlichen Repräsentationen. Daher impliziert die Frage nach dem Tier immer zugleich auch die Frage nach dem Menschen. Andererseits werden Tiere auch als eigenständige Akteure in historischen und kulturellen Prozesse konzipiert. Das Handbuch Tiere gibt einen umfassenden Überblick über das Forschungsfeld der Cultural Animal Studies sowie über seine theoretischen und methodischen Prämissen. Es widmet sich den Tieren in Geschichte, Philosophie und Künsten und zeigt die konstitutive Bedeutung der Tiere in Mythologie, Religion und Ethnologie.
Autorenportrait
Roland Borgards ist Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Würzburg.