Beschreibung
Die Pflegekatastrophe kommt gleich nach der Klimakatastrophe 6 Millionen Pflegebedürftige werden für 2030 erwartet, voraussichtlich fehlen dann 500.000 Pflegekräfte. Der deutsche Pflegerat fordert ein Einstiegsgehalt für Pflegekräfte von 4.000 Euro, aber schon jetzt kann kaum jemand einen Platz im Pflegeheim selbst bezahlen. Und mit Geld allein wird sich die Pflegekatastrophe nicht abwenden lassen, davon sind Reimer Gronemeyer und Oliver Schultz überzeugt. Die Pflege braucht einen Aufbruch. Das Zukunftsszenario, das uns sonst erwartet, ist ernüchternd: Eine ambulante und stationäre Pflege, die - hoch subventioniert - pflegebedürftige Alte in sozial entkernten Arealen professionell versorgt. Das wäre der Schrecken für alle, die dem entgegenwarten. Der positive Gegenentwurf dazu ist eine partizipative, gesellschaftlich getragene Pflege. Gronemeyer und Schultz skizzieren das Bild der 'Caring Society': Nur wenn alle gemeinsam anpacken, wird sich die Pflegekrise abwenden lassen. Nur, wenn wir als Gesellschaft bereit sind, umzudenken, wird in Zukunft menschenwürdige Pflege und ein besseres Leben im Alter möglich.
Autorenportrait
Prof. Dr. Reimer Gronemeyer zählt zu den führenden Sozialexperten in Deutschland. Der Theologe und emeritierte Professor für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen forscht seit mehr als 30 Jahren zu Fragen des Alterns in unserer Gesellschaft und leitet mehrere Forschungsprojekte zum Thema Demenz und Pflege für Ministerien und Stiftungen. Gronemeyer ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des DHPV (Deutscher Hospiz- und Palliativverband), Erster Vorsitzender der 'Aktion Demenz. Gemeinsam für ein besseres Leben mit Demenz' und Mitglied der Kommission zur Erstellung einer Nationalen Demenzstrategie. Er ist Autor mehrerer Sachbücher und Mitherausgeber der Zeitschrift 'demenz: das Magazin'. Dr. Oliver Schultz ist Mitherausgeber der Zeitschrift 'demenz: das Magazin' und arbeitet seit mehr als 20 Jahren mit Menschen mit Demenz in stationären Pflegeeinrichtungen. Als Mitarbeiter eines Pflegeheims war er auch zuständig für die konzeptionelle Ausrichtung der Betreuung. Er ist zudem freier Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Justus-Liebig-Universität Gießen und beteiligt an Forschungsprojekten zu den Themen Demenz, Alter, Pflege, Migration, Ehrenamt sowie den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Altenpflege.