Beschreibung
In der Geistesgeschichte Ostasiens nimmt Korea eine besondere Rolle ein. Seit den ältesten Zeiten rezipierten die Staaten auf der koreanischen Halbinsel chinesische Kultur sowie auch andere intellektuelle Einflüsse - z.B. Buddhismus und seit dem 18. Jahrhundert auch die christliche Lehre - und entwickelten selbständige Interpretationen dieser Doktrinen. An vorderster Stelle der verschiedenen ideologischen Strömungen stand der Konfuzianismus, sowohl als Staatslehre als auch als alltägliches Ethiksystem für die gesamte koreanische Gesellschaft. Trotz aller Wandlungen durch die Modernisierung Koreas in den letzten hundert Jahren spielt der Konfuzianismus in Korea sowie in der gegenwärtigen Renaissance der konfuzianischen Lehre in Ostasien immer noch eine wichtige Rolle. Dieses Buch zeichnet die historische Entwicklung des Konfuzianismus auf der koreanischen Halbinsel nach, beschreibt seine politischen Instrumentalisierungen und zeigt die Vielfalt seiner Erscheinungsformen in Geschichte und Gegenwart Koreas. Korea plays a special role in the intellectual history of East Asia. Ever since the earliest times in their history, the states on the Korean peninsula have absorbed Chinese culture as well as other intellectual influences - e.g. Buddhism and, since the 18th century, Christian teachings - and developed independent interpretations of these doctrines. At the forefront of the various ideological currents was Confucianism, both as a state doctrine and as an everyday ethical system for Korean society as a whole. Despite all the transformations brought about by Korea's modernization over the past hundred years, Confucianism still plays an important role in Korea as well as in the current renaissance of Confucian doctrine in East Asia. This book traces the historical development of Confucianism on the Korean peninsula, describes its political instrumentalizations, and shows the diversity of its manifestations in Korea's past and present.
Autorenportrait
Eun-Jeung Lee ist Professorin für Koreastudien an der FU Berlin.