Beschreibung
Satire, Ironie, tiefere Bedeutung: Karaseks kleines Welttheater unserer Zeit schert sich um kein Tabu. Es heißt, das Leben schreibe die besten Geschichten - nur kann das Leben halt nicht schreiben. Es braucht einen wie Hellmuth Karasek, der mit scharfem Blick und sprachlicher Eleganz die großen und die kleinen Ereignisse liebevoll und scharfzüngig festhält. Er erzählt von starken Frauen, die auch nur Männer sind, wie es schon in alten Mythen steht, von Bunga Bunga in mediterranen Lotterbetten, von Kuckucksuhren und Pleitegeiern, von Deutschen, die immer Vorfahrt und immer recht haben, von liberalen Doktorspielen und vom Einmarsch der Plagiatoren, von der falsch verstandenen Toleranz der Weichspüler in deutschen Feuilletons, von den Plackereien des Alterns und den Tücken der Reisen mit der Bahn. Dabei fühlt sich Karasek oft wie ein einarmiger Bandit, trifft aber stets den Nagel auf den Kopf. Seine pointierten Glossen zeugen von gnadenloser Beobachtungsgabe, Selbstironie und der Erkenntnis, dass wir gern über das lachen, wovor wir Angst haben.
Autorenportrait
Hellmuth Karasek, Journalist und Schriftsteller, leitete über zwanzig Jahre lang das Kulturressort des Spiegel, war Mitherausgeber des Berliner Tagesspiegel und schrieb u.a. für Die Welt und Die Welt am Sonntag. Er veröffentlichte u.a. Billy Wilder. Eine Nahaufnahme (1992), Mein Kino (1994), ein Buch über seine Lieblingsfilme, Go West! (1996), eine Biographie der fünfziger Jahre, die Romane Das Magazin (1998) und Betrug (2001), Karambolagen. Begegnungen mit Zeitgenossen (2002), seine Erinnerungen Auf der Flucht (2004), den Bestsellererfolg Süßer Vogel Jugend oder Der Abend wirft längere Schatten (2006), Ihr tausendfaches Weh und Ach. Was Männer von Frauen wollen (2009) sowie die Glossenbände Vom Küssen der Kröten (2008), Im Paradies gibt's keine roten Ampeln (2011), Auf Reisen. Wie ich mir Deutschland erlesen habe (2013) und Frauen sind auch nur Männer (2013). Hellmuth Karasek starb am 29. September 2015 im Alter von 81 Jahren.
Inhalt
Cover
Titelseite
Rechenwärmer kriechen
Armani-Schnäppchen an der Autobahn
Erben und erben lassen
Auf Weihnachtsreise mit Mozart
Die guten schlechten Zeiten
Das Schweigen der Wahl-Lämmer
Auf nach Kötzschenbroda
Das Raubtier in mir
Auch Hitler aß gefüllte Täubchen
Das Volk, zerreißend seine Kette
Der nackte Wahnsinn
Das hybride Auto
Googlerund
Ovum ex ovo oder das Gelbe vom Ei
Am Stock oder auf Rädern
Der Porsche und die Kuckucksuhr
Brennelemente und Munduruku
Mit Stuttgarts Polizei auf Wolke sieben
Wolfsburg vergessen
Sauklaue auf der Schiefertafel
Tiere und die Liebe: Von Zebreseln und Zebreselfanten
Die FDP und die Doktorspiele
Wenn Sarkasmus missverstanden wird
Konzert ohne Durchblick
Hammer oder Amboss
Vollwaise mit Chuzpe
Wäschetrockner in Schilda
Die Bananenschale der Deutschen Bahn
Wenn die Chemie nicht stimmt
Die Margarine, bitte
Sein oder nicht von ihm?
Frauen sind auch nur Männer
An den Haaren herbeigezogen?
Milliarden-Monopoly
»Nur die Lumpe sind bescheiden«
Getrennt leben, vereint schlafen
Kennen Sie den?
Geld wie Kraut und Rüben
Alles und auch Hochdeutsch
In Stiefmuttersprache
Zu jung oder zu alt
Im Märzen der Bauer
Im Märzen die Frauen
Der Quotenlotse muss von Bord
Reden, bis der Bart ausfällt
Wer hat Angst vorm Elfmeter?
Der Spargel setzt Duftmarken
Schildbürgerpolitik
Der Rasen, der die Welt bedeutet
Friedenstauben und Unkenrufe
Ballaballa vor dem Spiel
Der Bajazzo als Seifenoper
Am Tag danach
Fragen über Fragen
Warum Seehofer keine Ruhe gibt
Den Braten nicht gerochen
Gedöns mit der Babypause
»Der Sturm« im Wasserglas
Die Wassermelone
Mit rauchendem Colt
Elstner und unsere gefiederten Freunde
Leise rieselt’s im Schnee
We apologize for aua English!
Wulff im SPD-Schafspelz
Alles auf Zucker
Sense mit dem Tod
Pirelli auf der falschen Spur
Früher war mehr Lametta
Starker Tobak
Geht die Welt in einer Villa unter?
Der, die – oder doch lieber das?
Himbeeren für Jedermann
Allein im Regen
Ein Königreich für ein Pferd
Wie der Schaffner den Star-Geiger stoppte
Kürbisse von Bäumen schütteln
Kardinäle pfeifen nicht
Schnee von gestern, heute und morgen
Ewiger Frühling für Hitler?
An den Haaren herbeigezogen
Wo Schindler seine Liste schrieb
Fußball besiegt die Literatur
Der Durst des Dichters
Über Hellmuth Karasek
Impressum