Beschreibung
Um Ansichten und Bekenntnisse geht es in diesen Essays: um Ansichten des Autors zur Literatur seiner Zeit, aber auch um die bekenntnishafte Bestimmung des eigenen Standorts in dieser Literatur. Hinter seinen Stellungnahmen zu Schriftstellern und ihren Werken steht nicht nur fundierte Sachkenntnis und der Wille zu kritischer Objektivität, sondern stets auch eine echte persönliche Beziehung. Mit wenigen Strichen zeichnet er Hemingway und Faulkner als seine Vorbilder; er bezieht Position zu Hamsun; er überprüft Ernst Jünger; er begegnet den Romanfiguren Bölls; er setzt sich mit Tolstoi auseinander, mit Nabokov, mit Malraux, Asturias und vielen anderen - Autoren, deren Werke ihm etwas sagen, ihn angehen, ihn herausfordern. Die gleiche Beziehung stellt sich ein, wenn sich der kritische Beobachter Lenz äußert: hier bekennt sich ein Autor zu den Grundmotiven der Zeit und seines eigenen Schaffens.
Autorenportrait
Siegfried Lenz, 1926 im ostpreußischen Lyck geboren, zählt zu den bedeutendsten und meistgelesenen Schriftstellern der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Für seine Bücher wurde er mit vielen wichtigen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und mit dem Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte 2009. Seit 1951 veröffentlichte er alle seine Romane, Erzählungen, Essays und Bühnenwerke im Hoffmann und Campe Verlag. Er starb am 7. Oktober 2014 im Alter von 88 Jahren.