Beschreibung
In großer Zahl sind Frauen seit Beginn der Neuzeit als Händlerinnen tätig. Das Buch untersucht ihren Platz in der vielschichtigen Welt des Leipziger Handels vom ausgehenden 15. bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert. Das Interesse gilt vor allem den Mechanismen einer beständigen Strukturierung, Reproduktion und Veränderung von Arbeits- und Erwerbsverhältnissen als tendenziellen Herrschaftsverhältnissen von Männern über Frauen. Mit der Fokussierung auf Leipzig geschieht dies paradigmatisch für ein frühes kommerzielles Zentrum von europäischer Bedeutung. Eine vergleichbare Studie lag bislang nicht vor. Ihr epochenübergreifender Ansatz ermöglicht es, sowohl zu den großen Debatten über die Verdrängung von Frauen aus den Gewerben am Beginn der Frühen Neuzeit beizutragen als auch die Geschlechterverhältnisse im Bürgertum und Kleinbürgertum des 19. Jahrhunderts zu beleuchten. Kontinuitäten und Wandlungen in der langen Geschichte weiblicher Erwerbsarbeit werden bilanziert. Die Ergebnisse belegen eine große Variationsbreite an Erwerbs- und Geschlechterverhältnissen.
Autorenportrait
Susanne Schötz ist Historikerin und für das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig tätig.