Beschreibung
Gottesbilder sind immer auch Menschenbilder. Ihre Vielfalt prägt die Moderne, beschwört aber zugleich Konkurrenz und Streit herauf. Friedrich Wilhelm Graf geht in seinem meisterhaften Essay diesen Bildkonflikten nach und legt die Tiefenschichten aktueller Debatten um die Menschenwürde frei. Menschenbilder, allen voran das viel beschworene christliche, erleben in den Kulturkämpfen der Gegenwart eine bemerkenswerte Konjunktur. Verfassungsrechtler und Politiker, Philosophen und Theologen werben mit ihnen. Meist sind die Menschenbilder mit Gottesbildern verknüpft. Und nicht alle Götter sind gleich. Harte, Unterwerfung fordernde Kampfgötter stehen weichen Kuschelgöttern gegenüber. Friedrich Wilhelm Graf fragt in einem weiten historischen Horizont nach den Hintergründen des Streits um Götter- und Menschenbilder, der zugleich ein Streit um das Bilderverbot ist. Dabei kommen die zivilisierenden Wirkungen von Religion ebenso in den Blick wie ihre barbarischen, zerstörerischen Seiten. Ein Buch, das hellhörig macht – damit der Mensch das Wissen um seine Würde schärft und sie nicht zur Phrase verkommt.
Autorenportrait
Friedrich Wilhelm Graf, geb. 1948, ist Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Universität München und u.a. Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 1999 wurde er mit dem "Leibniz-Preisa¿oe der DFG ausgezeichnet. Bei C.H.Beck erschienen von ihm u.a. Die Wiederkehr der Götter (32004) und Moses Vermächtnis (32006).