Beschreibung
Nirgends ist die Vergangenheit des 20. Jahrhunderts so präsent wie in Romanen und Filmen. Zahlreiche Werke der Literatur und des Films erinnern diese Zeitgeschichte, indem sie darüber Geschichten erzählen. Auf diese Weise wird eine Erinnerungskultur gestiftet, die identitätsbildend und zugleich interpretationsbedürftig ist. Im Mittelpunkt des Buches stehen die deutschen und europäischen Erinnerungsorte von Krieg, Holocaust, Widerstand, Flucht und Vertreibung, von Mauerbau, Friedlicher Revolution, deutscher und europäischer Einheit. Der Autor untersucht das Verhältnis von Fakten und Fiktionen, die Ethik des Erzählens, die Unterschiede zwischen Täter- und Opfergedächtnis sowie die Frage, ob und inwiefern man aus der Geschichte lernen kann. Einzelne Themen sind Hitler im Film ("Der Untergang"), der Widerstandsfilm ("Sophie Scholl - Die letzten Tage", "Operation Walküre"), die Erinnerungs-Collage (Walter Kempowskis "Das Echolot"), die Nachkriegsdeportation (Herta Müllers "Atemschaukel"), der DDR-Endzeitroman (Uwe Tellkamps "Der Turm") und Mauerfall-Geschichten (u.a. von Durs Grünbein).