Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1, FH Campus Wien, Veranstaltung: Politische Ökonomie, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht das Verhältnis von Entwicklungspolitik und ökonomischen Interessen am Beispiel von dem Erdbeben in Haiti im Jahre 2010. Nahrungsmittelunsicherheit ist in diesem Land schon seit 30 Jahren eine Herausforderung und die Politik hat Nahrungsspenden aktiv gefördert. Im Jahr 1986-1987 und 1994-1995 hat die Weltbank und der IWF Haiti dazu gedrängt, den Markt zu liberalisieren, indem Zölle für diverse Produkte eingestellt wurden, speziell für Reis, was ein Grundnahrungsmittel im Land ist. Viele KritikerInnen sind überzeugt, dass diese Maßnahmen Haitis Bauern ruiniert hat und sie dadurch nicht mehr in der Lage waren lokal zu produzieren. Zu den strukturellen Gründen der Armut und Arbeitslosigkeit (ca. 70 Prozent der Bevölkerung haben keine Beschäftigung) zählt die UNO-Taskforce den Niedergang der Landwirtschaft, die zunehmende Umweltzerstörung wie die Erosion und die Entwaldung. Am 12. Jänner 2010 erschütterte das größte je aufgezeichnete Erdbeben das Land. 200 000 Personen sind gestorben, 300 000 Personen verletzt und 2.3. Millionen haben ihr Heim verloren. In nur wenigen Sekunden verloren die Menschen ihre Familien, Freunde, Häuser, Schulen, Kirchen und auch ihre Zukunftsaussichten. Die Mobilisierung humanitärer Hilfe war eine der größten, die bisher stattgefunden hat. Ein internationales Netz von Entwicklungsorganisationen überprüfte die Distribution von Hilfe. Von anderen Ländern wurde wie oben beschrieben der Staat wegen mangelnden staatlichen und zivilen Institutionen als failed state deklariert und wurde somit auch für die Verteilung von Hilfe als unfit erklärt. Die instabile staatliche Lage nutzten internationale Entwicklungsbehörden, um neue Abkommen mit internationalen Hilfsorganisationen zu vereinbaren. Die internationale Entwicklungsagenda konzentrierte sich auf die Förderung einer Governance-Strategie, um sicherzustellen, dass Hilfe und Entwicklung in Übereinstimmung mit den Erwartungen der SpenderInnen geschehen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde eine culture of audit d.h. eine Prüfungs- bzw. Kontrollkultur angestrebt.