Beschreibung
Wenn Fritz Muliar, der "alte König", die Bühne der Familie betrat, nahmen alle, auch sein Enkel Markus, die ihnen zugedachten Rollen ein. Die Beziehung zu Großvater Fritz, dem österreichischen Volksliebling und Kammerschauspieler, war von Ehrfurcht und Sehnsucht, von chmerzhafter Sprachlosigkeit und Distanz geprägt. Als Markus Muliar die Tagebücher seines Großvaters entdeckt, beginnt er zu verstehen, warum es so schwierig war für Fritz und seine eneration, über das Erlebte, Erlittene und Empfundene zu sprechen, und welche Folgen dieses Schweigen bis heute für die Enkelgeneration hat. Was steckte hinter den heroisierenden Erzählungen, den bagatellisierten Vorfällen und dem erstickenden Schweigen, das das Leben mit dem Großvater beherrschte? Die Einzelhaft im französischen Auxerre, die erste große Liebe im Wien der Vorkriegszeit, die Schrecken der Front - Fritz Muliar wollte sie verdrängen und vergessen. Er sonnte sich in seinen Erfolgen, die ihn in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts zum Star machten, eine Zeit, die Markus Muliar als Kind miterlebte. In dieser einfühlsamen autobiografischen Erzählung zeigt Markus Muliar auf, wie das Verdrängte dazu führte, dass Großvater und Enkel nie zu einer emotional herzlichen Beziehung finden konnten - ein Schicksal, das viele Familien kennen.
Autorenportrait
MARKUS MULIAR Enkel des Burgschauspielers Fritz Muliar, geboren 1976, ist Cafetier in Wien. Nach seiner Ausbildung zum Tourismuskaufmann sammelte er Erfahrung beim Film und bereiste als Fotomodell mehrere Jahre die Welt. 2006 eröffnete er das "Café Markusplatz" in der Wiener Innenstadt, das er bis heute erfolgreich führt. 2013 brachte er eine Sammlung von Gedichten seines Großvaters als Hörbuch heraus.