Beschreibung
Bildende Kunst, Literatur und Musik der österreichischen Nachkriegszeit sind von Forschung und öffentlicher Wahrnehmung oft abwertend beurteilt und meist nur unter ästhetischen Gesichtspunkten dargestellt worden. Dem möchten die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes tiefer gehende Analysen entgegensetzen. Das Panorama spannt sich von Aufsätzen zur Filmmusik von Ernst Marischkas Welterfolg "Sissi", zur Karriere des jungen Peter Alexander, zu Formen einer Identitätspolitik, wie sie in Literatur und Literaturförderung, in der Kunst am Gemeindebau, aber auch in den Salzburger Festspielen, im Burgtheater und in den Wiener Festwochen betrieben wurde, bis hin zu analytischen Fallstudien signifikanter Werke aus Musik, Literatur und Film.
Autorenportrait
InhaltsangabeStefan Schmidl: Vorwort Überblicke und Fragestellungen Evelyne PoltHeinzl: Rezeptionsschleifen und "Zirkel"Schlüsse. Die Literatur nach 1945 in der literarhistorischen Wahrnehmung Hannes Heher: Musik und Politik in Österreich 1945 bis 1956. Annäherungen und Fragen Patrick Werkner: Fragwürdiges zur Kunst nach 1945 Der Geschmack der Nachkriegszeit Georg Vasold: Böse Bilder. Entwurf einer Forschungsagenda zur österreichischen Kunst der Nachkriegszeit Monika Kornberger: Zwei "Stars von morgen" betreten die Schlagerbühne. Leila Negra und Peter Alexander Stefan Schmidl. Monika Kröpfl: Wunschbild und Exportartikel. Betrachtungen über die audiovisuelle Struktur von "Sissi" Bilder der Hauptstadt zwischen Avantgarde und Konfektion Gerhard Hubmann: "Verweile doch, Wien." Ein Gedicht von Hans Heinz Hahnl Julia Hinterberger: "G'fäudes Wien". Musik, Identität und Raum in Kurt Steinwendners Avantgardefilm "Wiennerinnen - Schrei nach Liebe" Elisabeth Grossegger: "Unsterbliches Wien". Wiener Festwochen 1951 Identitätsstiftungen Björn R. Tammen: "Glückliche Menschen in neuen Häusern". Variationen über Musikbild und Menschenbild in den Gemeindebauten der Stadt Wien Elisabeth Grossegger: Burgtheater 1945. "Rückkehr zur Normalität" Wolfgang Gratzer: "Rein geistiger Imperialismus" ? Die Salzburger Festspiele 1951 als Ort der Identitätsstiftung Gerhard Hubmann: Die Entdeckung und Förderung junger österreichischer Autorinnen und Autoren nach dem Zweiten Weltkrieg Paradigmatische Werke Evelyne PoltHeinzl: Über den Abgrund hinwegschweben. Heimito von Doderers "Strudlhofstiege" als Generalbass von 1951 Stefan Schmidl: Musikalische Struktur und Identitätssuche. Die "Homerische Symphonie" von Theodor Berger Georg Vasold: "Entweder-und-Oder". Zur bildenden Kunst abseits der Zentren AufbruchsVersuche Wolfgang Gratzer: Österreichische Literaturmusik als Opposition. Drei Thesen Andreas Fraunberger: Kurt Kren und der Formalismus des Absurden Autorinnen und Autoren Personenregister