Beschreibung
Die Geschichte der österreichischen Zentralverwaltung ist zugleich eine Geschichte sich stets vermehrender und an personeller Stärke wachsender Behörden. Denn die öffentliche Hand übernahm mit zunehmender Differenzierung der Gesellschaft immer mehr Aufgaben, auch tendierte jede Behörde dazu, ihre Kompetenzen auszudehnen. In der Frühneuzeit diente die landesfürstliche Zentralverwaltung der Durchsetzung des absolutistischen Staatsmodells gegenüber dem föderalistischen, im Zeitalter des höfischen Absolutismus erhielt sie die Aufgabe, den Aufstieg Österreichs zur Großmacht nachzuvollziehen, die beiden Reformperioden - aufgeklärter Absolutismus und Neoabsolutismus - bewiesen, dass Staats- und Behördenreformen zur Aufrechterhaltung des Großmachtstatus unabdingbar waren. Die Anfänge des konstitutionellen Zeitalters mündeten in einem Kriegsabsolutismus, der das Ende der Monarchie einläutete. Der Autor versucht hier, eine sonst den Juristen vorbehaltene Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte zu "historisieren", also aus der Perspektive des Historikers nachzuzeichnen. Das Ergebnis ist eine Sichtweise, welche die parallele Entwicklung und wechselseitige Einflussnahme von Politik, Gesellschaft und Staatsverwaltung bzw. Wiener Stadtverwaltung deutlich macht.