Beschreibung
Bedrängt von der ökologischen Krise, skeptisch gegen die Verheißung einer gerechten Wohlstandsgesellschaft, enttäuscht über die Dissonanzen technischen Fortschritts, zerrissen zwischen hochgesteckten Zielen und bescheidenen Möglichkeiten ihrer Realisierung, entdeckt die Moderne ein Thema, das schon der Antike vertraut war: Melancholie. Bringen die enormen Anforderungen unserer durchrationalisierten Welt nicht notwendigerweise die Stimmung der Schwermut hervor - bis hin zur lebensbedrohlichen Lähmung? "Melancholie" bietet aber auch Trost angesichts scheiternder Lebensentwürfe, kann zur Überlebensstrategie gefährdeter Existenz werden. Die Beiträge dieses Bandes geben einen instruktiven Einblick in die geschichtliche Herkunft und die Vielgestaltigkeit eines stark beachteten Themas heutiger Kulturwissenschaft.
Autorenportrait
Dr. Rainer Jehl ist Direktor der Schwabenakademie Irsee. Dr. Wolfgang E.J. Weber ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg.