Beschreibung
Zu ihren Lebzeiten galt Virginia Woolf als eine der wenigen großen Essayisten und Kritiker mit einem besonderen Interesse für zeitgenössische literarische Entwicklungen und Frauenliteratur. Seit ihrem Tod gründet sich ihr Ruhm vor allem auf ihre Romane und ihre zentrale Rolle in der Bloomsbury Group. In Frauen und Literatur wird versucht, eine andere Facette des Woolfschen Oeuvres hervorzuheben. Sechzig Jahre nach der Veröffentlichung der programmatischen Schrift A Room of One's Own, eines der zentralen Texte der feministischen Literaturkritik überhaupt, ist es an der Zeit, Woolfs Ansichten über Frauen und Literatur neu zu reflektieren. Dieser Band vereinigt erstmals Texte zu diesem Thema, die bisher im Gesamtwerk Virginia Woolfs verstreut waren. Mit aufgenommen sind auch Texte, die bisher lediglich als - oftmals unsignierte - Zeitschriftenveröffentlichungen existierten. Der erste Teil des Buches faßt Virginia Woolfs grundsätzliche Überlegungen zum Thema 'Frauen und Literatur' zusammen; im zweiten Teil finden sich Texte zu einzelnen Autorinnen und Werken. Die Essays sind zeitlich nach ihren Sujets angeordnet und behandeln Autorinnen wie Mary Wollstonecraft, Dorothy Wordsworth, Jane Austen, die Brontë-Schwestern, Katherine Mansfield und Dorothy Richardson.
Autorenportrait
Virginia Woolf wurde am 25. Januar 1882 als Tochter des Biographen und Literaten Sir Leslie Stephen in London geboren. Zusammen mit ihrem Mann, dem Kritiker Leonard Woolf, gründete sie 1917 den Verlag The Hogarth Press. Ihre Romane stellen sie als Schriftstellerin neben James Joyce und Marcel Proust. Zugleich war sie eine der lebendigsten Essayistinnen ihrer Zeit und hinterließ ein umfangreiches Tagebuch- und Briefwerk. Virginia Woolf nahm sich am 28. März 1941 in dem Fluß Ouse bei Lewes (Sussex) das Leben.