Beschreibung
Der Apolloniusroman des Wiener Arztes Heinrich von Neustadt (um 1300 entstanden) ist ein packender, in seiner Konzeption kühner und seiner Durchführung höchst eigenwilliger Abenteuer- und Unterhaltungsroman. Er entstand in der Zeit der beginnenden Habsburgerherrschaft und entwirft die Ideen eines weltumspannenden Imperiums eines römischen Kaisers Apollonius – zugleich Vorbild des Britenkönigs Artus –, von dem kein Geschichtsbuch weiß. Auf eine wilde Inzestgeschichte folgen Schiffbruch, abenteuerliche Erringung einer Gattin, deren Scheintod, der Verkauf der Tochter in ein Hurenhaus und die glückliche Wiedervereinigung der Familie nach 14-jährigen See- und Irrfahrten, in deren Zug der Held drei weitere Frauen, aber auch viele Reiche, unter anderem das irdische Paradies in Form des Goldlandes Chrysa, gewinnt. Dieser Abenteuerroman liegt in Birkhans Übertragung hier zum ersten Mal in Übersetzung vor.
Autorenportrait
Der Herausgeber: Helmut Birkhan, 1938 in Wien geboren, Studium der Germanistik und Klassischen Philologie in Wien; 2 Jahre Lektor am University College in Wales; Humboldt-Stipendiat in Göttingen (Archäologie), Freiburg/Brsg. (Indogermanistik), Marburg (Keltologie), Saarbrücken (Skandinavistik). 1969 Habilitation für «Altgermanistik»; ab 1.1.1972 Ordinarius für Ältere deutsche Sprache und Literatur am Institut für Germanistik (Universität Wien); begründet das Studium der Nederlandistik an der Universität Wien. 1997 Habilitation für Keltologie; begründet das Studium der Keltologie an der Universität Wien. Mehrfach ausgezeichnetes Wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.