Beschreibung
Diese Arbeit befasst sich mit den unterschiedlichen Ansätzen zur Bildung von armen und kranken Kindern im 19. Jahrhundert. Den Bemühungen von Georgens und Deinhardt um gemeinsamen Unterricht in einer reformierten Schule werden die Bestrebungen Kielhorns und anderer Sonderpädagogen um Sondererziehung und Fürsorge in einer selbstständigen Sonderschule gegenüber gestellt. Auf der Grundlage zeitgenössischer Quellen wird gezeigt, auf welchen Vorstellungen über die Schule, den Pädagogen und das Kind das bestehende Sonderschulsystem basiert und welchen Interessen es sich als von der allgemeinen Schule abgetrenntes System verdankt. Mit der Arbeit wird das Geschichtsbild der Sonderpädagogik in Frage gestellt und deren Behauptung kritisch hinterfragt, die Sonderschule stelle die bestmögliche Hilfe für Kinder dar, an denen die allgemeine Schule damals wie heute versagt.
Autorenportrait
Die Autoren: Dagmar Hänsel, geboren 1943. Studium der Fächer Erziehungswissenschaft, Soziologie, Psychologie und Deutsch. Tätigkeit in der Schule, an der Pädagogischen Hochschule Berlin, der Universität Düsseldorf und der Universität Dortmund. Seit 1981 Professorin für Schulpädagogik an der Pädagogischen Fakultät der Universität Bielefeld.
Hans J. Schwager, geboren 1929. Studium der Theologie in Erlangen, Heidelberg und Münster. 1959 Promotion zum Dr. theol. 1959-1966 Lehrer und Erzieher an der Internatsschule Paul-Gerhard-Schule in Dassel/Solling; 1966-1973 Leiter der Kollegschule Hermannsburg und Dozent für Kirchengeschichte an der Theologischen Akademie Celle. 1973-1994 Vorstand Pädagogik der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel; 1994-2002 Leiter des Informationszentrums Epilepsie (IZE) Bielefeld. 1993 Honorarprofessor an der Pädagogischen Fakultät der Universität Bielefeld.