Beschreibung
Im ersten Teil unternimmt der Autor den Versuch, Martin Heideggers Philosophie als eine Ontologie der Kontingenz zu lesen. Eine solche Ontologie macht keine abschließenden Aussagen mehr über das, was ist, sondern darüber, wie das, was ist, durch Kontingenz geprägt ist. Hierfür identifiziert sie die unterschiedlichen Ereignisweisen von Welt, Erde, Gott und Sprache als diejenigen Strukturen und Konfigurationen, aus denen sich das Kontingente ereignet. Durch den Rekurs auf das Ereignis wird der Begriff des Nichts zu einem ihrer Schlüsselwörter. Er spiegelt sich in Heideggers Versuch wieder, Natur als Physis zu verstehen. Eine als Physis aufgefasste Natur offenbart ihre Ambivalenz gegenüber den technischen Deutungsversuchen der Neuzeit. Auf diese Weise konfrontiert sie den Menschen mit dessen eigener Kontingenz. Heidegger entwickelt hieraus eine spezifische Form des Umweltethos: Es geht nicht mehr darum, in der Natur unveränderliche Werte zu erblicken, vielmehr liegt das Normative in einer Haltung gegenüber der Kontingenz. Der zweite Teil wirft einen Blick auf das Denken in Japan. Dazu erfolgt ein detaillierter Vergleich des heideggerschen Nichts-Begriffs mit dem japanischen. Er zeigt, dass der japanische Nichts-Begriff es weder erlaubt, zu einer Ontologie der Kontingenz zu gelangen noch zu einem Umweltethos nach Heidegger.