Beschreibung
Entlang des Konzepts der Person legt Esposito einen prägnanten Beitrag zu den Debatten um Biopolitik und Menschenrechte vor. Der Begriff Person ist heute so weit in alle Bereiche menschlichen Erlebens vorgedrungen, dass ihm längst Normwert zukommt. So hat die Politik den nicht ausreichend universellen Begriff des Bürgers durch den der Person ersetzt, und für Juristen funktioniert er als der einzige Begriff, der den Menschenrechten zu ihrer ansonsten fehlenden Wirksamkeit verhelfen kann. Die Widersprüchlichkeit des Paradigmas der Person, die in der Differenz zwischen Person und Körper liegt, macht gerade seine Fruchtbarkeit für die Diskussion aus: von seiner Anfangsparadoxie im römischen Recht bis hin zur Thanato-Politik des vergangenen Jahrhunderts und der in Anonymisierung umschlagenden Über-Personalisierung in unseren Tagen.
Autorenportrait
Roberto Esposito lehrt theoretische Philosophie an der Scuola Normale Superiore di Pisa. Er arbeitete wiederholt mit Jean-Luc Nancy und Giorgio Agamben zusammen und unterrichtete regelmäßig in den USA (UCLA, Columbia University), wo er als Hauptvertreter der »Italian Theory« viel beachtet wird. Seine Bücher sind inzwischen in rund ein Dutzend Sprachen übersetzt.
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