Beschreibung
Nach dem Zivilisationsbruch" Auschwitz hatten alle Versuche, sich in deutscher Sprache dieser lange tabuisierten Vergangenheit zu stellen, gegen Vorbehalte und Misstrauen zu kämpfen, und sie mussten zuerst ihre Form finden, die das Unsagbare doch auszudrücken erlaubte. Dass es unmöglich sei, über Auschwitz zu sprechen, und doch genau das bis heute unermüdlich zu tun sei, ist eine noch immer aktuelle Forderung. Forschungsarbeiten zu den Versuchen, sich mit der Shoah literarisch zu befassen, gibt es inzwischen in großer Zahl, und das entstandene recht differenzierte Bild vermag deutlich die historischen, ästhetischen und politischen Akzente in der sehr komplexen deutschsprachigen Shoah-Literatur nachzuzeichnen. Die literarische Auseinandersetzung (und erst recht die historische) sowie die Diskussion darüber sind aber kein Phänomen einer nun abgeschlossenen Vergangenheit. Die literarische Auseinandersetzung mit Auschwitz ist weiterhin Thema deutschsprachiger Literatur.
Autorenportrait
DALLAPIAZZA, Michael - Seit 2014 Professor für deutsche Literatur an der Universität Bologna, zuvor Professor für Germanische Philologie an den Universitäten Triest und Urbino. Zahlreiche Publikationen zur Literatur des Mittelalters und der Moderne. Simonis Annette - Seit 2005 Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie Neuere deutsche Literatur an der Universität Gießen, zuvor Professorin für Neuere deutsche Literatur an der TU Braunschweig. Zahlreiche Publikationen zur Literatur der Moderne und Literaturtheorie. Pontini, Elisa - Research fellow an der Universitaet Bologna